Tradition der Wurstherstellung |
 |  | | Bereits vor etwa 10.000 Jahren begannen unsere Vorfahren, erst Schafe, später auch Rinder und Schweine als Haustiere zu halten und für die menschliche Ernährung zu nutzen. Schon Homer berichtet in der Odyssee von gegrillten und mit Fleisch, Fett und Blut gefüllten Ziegenmägen. Eine besonders herausra- gende Rolle spielte Fleisch im Mittelalter. So verzehrten im 15. Jahrhundert die Menschen im Durchschnitt mehr Fleisch pro Kopf und Jahr als heute. Bereits 1769 wurde die Göttinger Mettwurst nach Holland, England, Dänemark, Schweden, Rußland, in die Türkei und sogar nach Indien exportiert.
Fleisch ist seit Jahrtausenden eine wichtige Nahrungsquelle des Menschen. Unsere Verdauungsorgane sind für eine gemischte Kost aus tierischen und pflanzlichen Produkten ausgerichtet. Fleisch liefert wichtige Nahrungsbestand- teile wie hochwertiges Eisen, Vitamine (vor allem Vitamin A1, B1 und B12), leicht verdauliches Eiweiß und essentielle Aminosäuren sowie Mineralstoffe (z. B. Eisen, Magnesium und Selen). Fleisch: istein wichtiger Bestandteil einer vollwertigen Ernährung.
Wurst hat eine lange Tradition. Heute werden in Deutschtand etwa 1.500 Wurstsorten hergestellt. Wir haben deshalb den weltweiten Ruf als Land der Wurstmacher. Bei traditionell handwerklich hergestellter Wurst werden Fleisch, Speck, Gewürze, Trinkwasser, spezielle Lebensmittel wie Ei, Milch und Käse, Pilze, Paprika und Pistazien sowie wenige Hilfsstoffe verwendet. Leberwurst, Herzwurst oder Zungenwurst enthalten Leber, Herz bzw. Zunge. Typischer Bestandteil von Pfälzer Saumagen sind auch Kartoffeln. Die verkehrsübliche Zusammensetzung vieler Fleischerzeugnisse ist in den Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse des Deutschen Lebens- mittelbuches beschrieben. Erzeugnisse, die von diesen strengen Regeln abwei- chen, müssen entsprechend kenntlich gemacht werden. |
 |  | | Warum Zusatzstoffe? |
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 |  | | Viele Lebensmittel verderben schnell. Schon in vorgeschichtlicher Zeit haben die Menschen erkannt, dass man dies durch bestimmte Behandlungen und Zusätze verhindern oder verzögern kann, und dass die so behandelten Erzeugnisse oft auch schmackhafter sind.
Die ersten Stoffe dieser Art waren Salz, Salpeter und Rauch. Unsere Vorfahren lernten auch, durch biologische Gärprozesse länger haltbare Produkte wie Brot, Sauerkraut, Bier und Wein herzustellen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben inzwischen geklärt, dass dabei Stoffe entstehen, die stabilisierend, geschmacksgebend, nährwerterhaltend oder keimhemmend wirken. Zusatzstoffe sollen gewährleisten, dass Lebensmittel hygienisch einwandfrei bleiben sowie den Geschmack, den Nährwert oder die Konsistenz erhalten oder verbessern.
Bei länger haltbaren Lebensmitteln haben Zusatzstoffe eine wichtige Bedeu- tung. So kann bei der Herstellung von Wurst und Schinken auf Zusatzstoffe nicht vollständig verzichtet werden. Handwerkliche Fleischer verwenden tradito- nell nur wenige Zusatzstoffe. Die meisten sind seit Jahrzehnten üblich und dem Verbraucher bekannt. Alle Zusatzstoffe sind wissenschaftlich streng geprüft. |
 |  | | Sind Zusatzstoffe gesundheitlich unbedenklich? |
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 |  | | Grundlage der Beurteilung sind wissenschaftliche Prüfungen über das Verhalten der Substanz im Organismus und die allergene Wirkung unter berücksichtigung von Langzeitstudien und der durchschnittlichen Aufnahmemenge. Zusatz- stoffe zählen daher zu den am besten geprüften Stoffen überhaupt. Für viele Zusatzstoffe sind Höchstmengen festgelegt. Im Gegensatz zu einer in der Öffentlichkeit weitverbreiteten Meinung kommt den Zusatzstoffen bei der Auslösung von Allergien im Vergleich zu naturbelassenen Nahrungsmitteln wie Kuhmilch, Hühnerei, Getreiden, Früchten, Nüssen, Gemüsen und Gewürzen eine nur geringe Bedeutung zu.
Zusatzstoffe dürfen nur dann verwendet werden, wenn sie zugelassen sind. Zuge- lassen wird ein Stoff nur dann, wenn -seine Verwendung gesundheitlich unbedenklich ist, - seine technologische Notwendigkeit nachgewiesen ist, - und der Verbraucher durch seine Verwendung nicht getäuscht wird. |
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